Schaufensterwettbewerb und 
Museum für Visuelles Marketing
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DAS SCHAUFENSTER

VON KARL ERNST OSTHAUS

Die Sitte, Waren hinter Glas zur Schau zu stellen, hat sich mit der Technik der durchsichtigen Scheiben entwickelt. Das Schaufenster vergangener Jahrhunderte unterschied sich wenig von den andern Fenstern. Es war vielleicht etwas größer, seine Scheiben weniger geteilt, und hin und wieder trat es als flacher Erker aus der Mauerfläche vor. Der Bäcker stellte seine Brote hinein, der Goldschmied seine Kannen und Pokale. Als Hintergrund dienten helle Vorhänge, durch die das Licht in den Laden fiel.

Der Orient kennt das Schaufenster nicht. Dort reihen sich die Magazine der Handwerker und Krämer in überdachten Bazaren. Die Vorderwände stehn tagüber offen und werden nachts verrammelt. Gestelle umgeben den kleinen Raum, in dem der Händler rauchend und schwatzend auf gelber Strohmatte nach Kunden Ausschau hält. Der ganze Laden ist, wenn man will, Schaufenster.

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