Kunst im öffentlichen Raum in Hagen

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Künstlerverzeichnis

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Adolf Luther

geb. 1912 in Krefeld, gest. 1990 in Krefeld

1938 Jura-Studium in Köln und Bonn, 1942 erste Beschäftigung mit der Malerei, 1957 Aufgabe des Juristenberufs und ausschließliche Betätigung auf dem Gebiet der Malerei, 1964 Kunstpreis der Stadt Krefeld, 1965 erste Arbeiten mit optischen Medien, 1967 erste Arbeiten mit Hohlspiegeln, 1979 Verleihung des Professorentitels, 1982 Verleihung der Thorn-Prikker-Medaille in Krefeld, 1989 Gründung der Adolf-Luther-Stiftung.

Im Jahre 1962 sind Luthers erste Licht­objekte aus dem Material Glas entstanden. Seine Hohlspiegelobjekte werden ab 1971 integraler Bestandteil der Architektur. Luther verstand seine architekturbezogenen Arbeiten aber nicht als Verschönerung einer als fragwürdig zu bezeichnenden Architektur, sondern, wie mir Beate Ermacora, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Adolf-Luther-Stiftung, mitteilte, als Vervollkommnung, denn die Architektur habe von sich aus einen statischen Charakter und bedürfe der Ergänzung durch ein kinetisches Moment, um den Bezug zu einer ständig sich verändernden Wirklichkeit herstellen zu können.

Hohlspiegelwand

1980

Hohlspiegel, konvex, konkav

3 x 19 m

Auftraggeber: STHBA Dortmund

AVZ, Eingangshalle

Fernuniversität Hagen

Luthers Hohlspiegelobjekte sind Werke in serieller Aneinanderreihung der Einzelteile. Mit dem konkaven oder konvexen Glas gelingt es dem Künstler, viele Bilder gleichzeitig zu zeigen. Auf diese Weise will er auf die Bedingungen der Sichtbarkeit hinweisen: Lichtstrahlen sind für Luther die Vermittler unserer Möglichkeit, etwas wahrzunehmen.

Lichtharfe

1983

zehn Glaskörper

ca. 80 cm Durchmesser

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Gymnasium Hohenlimburg

Wiesenstr. 27

Diese Arbeit, bestehend aus zehn linsenförmigen Glaskörpern, die an zwei quer durch die Pausenhalle verlaufenden Seilen befestigt sind, entstand als Kunst am Bau für das Gymnasium Hohenlimburg. Das grundlegende kompositionelle Element von Luthers Lichtharfe besteht in der seriellen Anordnung der einzelnen Spiegelteile. Seine Arbeiten können auf diese Weise Sensationen eines sichtbar gemachten Sehens erzeugen.

 

Quelle: Briefwechsel mit der Adolf-Luther-Stiftung Krefeld im Juni 1992.

Literatur: Luther, hrsg. v. d. Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf 1974. Dieter Honisch (Hg.), Adolf Luther. Licht und Materie, Recklinghausen 1978. Adolf Luther. Licht + Materie. Retrospektive aus Anlaß des 75. Ge­burtstages, hrsg. v. d. Kunsthalle Bremen, Bremen 1987.