Kunst im öffentlichen Raum in Hagen |
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Künstlerverzeichnis |
Karl Hellwiggeb. 1911 in Rumburg (Böhmen), lebt in Sprockhövel Lehre als Lithograph, Studium an der Kunstgewerbeschule in Wuppertal, die Beschäftigung mit dem Werk Thorn Prikkers führte ihn zur Glasmalerei. Karl Hellwigs Formensprache hat sich mit der Aufgabenstellung entwickelt. Vorwiegend befaßt er sich mit sakralen Arbeiten und Arbeiten im Rahmen von Kunst am Bau. In der Nachkriegszeit findet der Künstler ein reiches Arbeitsgebiet beim Wiederaufbau der Kirchen. Neben den Kirchenfenstern und Wandbildern gehören zu seinem künstlerischen Werk Plastiken und Außenportale in Bronze und Kupfer. Mosaikaltar 1945/6 1,45 x 1,94 x 0,61 m Ev. Lutherkirche 1945 erhielt Karl Hellwig seinen ersten Auftrag in Hagen für einen kleinen Mosaikaltar. Diese für die damalige Notkirche der Luthergemeinde hergestellte Arbeit steht heute in der Tageskapelle der wiederaufgebauten Lutherkirche. Glasfenster 1945-47 ca. 6 x 2 m Ev. Christuskirche, Eilpe Die Christuskirche in Eilpe erhielt in den Jahren 1945 bis 1947 von Hellwig drei große Fenster hinter dem Altar. In der Mitte ist ein segnender Christus zu sehen. Die beiden seitlichen Fenster enthalten christliche Symbole. Glasfenster 1950 Ehemalige Ingenieurschule hinter der Stadtverwaltung Durch den damaligen städtischen Baurat Oberste-Berghaus erhielt Hellwig den Auftrag, für die ehemalige Städtische Bau- und Ingenieurschule im Zentrum der Stadt die acht Aula-Fenster herzustellen. "Er gestaltet sie figürlich, indem der Tätigkeiten im baulichen und technischen Bereich anklingen läßt." (H. Hesse-Frielinghaus, S. 86.) Wandbild 1951 Hauptschule Remberg, Erdgeschoßhalle, Eickertstr. 12 Neben seinen vielen Aufträgen für Kirchenfenster durch den Verwaltungsdirektor und Geschäftsführer des Gesamtverbandes der Evangelischen Kirchengemeinde Hagens, Gerber, erhielt Hellig vor allem durch den Baurat Oberste-Berghaus und durch den Oberbaurat Stoll eine Reihe von Aufträgen für die künstlerische Verglasung und für Wandmalereien an Hagener Schulen und städtischen Gebäuden. Ein heute noch erhaltenes Beispiel dafür ist das Wandbild, das der Künstler 1951 in der Erdgeschoßhalle der Hauptschule Remberg herstellte. Literatur: Westfälische Rundschau v. 5. 9. 1951. Kirchenfenster und künstlerische Gestaltung der Emporenbrüstung 1954 ca. 8 x 2 m Ev. Pauluskirche, Wehringhausen 1954 erhielt Karl Hellwig den Auftrag, für die wiederaufgebaute Pauluskirche in Wehringhausen die Fensterverglasung und die malerische Gestalturng der Emporenbrüstung auszuführen. Im Zentralraum der Kirche entstehen "drei ornamentale Fenster in verschiedenen Grautönen und Fenster zwischen ihnen, die auf dem gleichen Grund verschiedene Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus zeigen. Hierzu verwendet Hellwig goldgelbes und in ein dunkles Violett hineinspielendes Glas. Die gleichen Farben braucht der Künstler für ein großes Fenster neben der Kanzel über der Weltkugel." Neben der Fensterverglasung gestaltete Hellwig die Emporenbrüstungen. "Die Füllungen bekommen auf Kreidegrund in Wachsfarben-Malerei 15 Szenen aus der Passionsgeschichte." (H. Hesse-Frielinghaus, S. 86.) Weitere Arbeiten für die Pauluskirche: Für die Taufkapelle stellte Hellwig drei Fenster her, die verschiedene Szenen aus dem Neuen Testament dastellen. Mosaik und Kirchenfenster 1955 Fenster: 100 x 40 cm Mosaik: 350 x 150 cm Ev. Gnadenkirche, Holthausen Neben dem Altar und im Nebenraum der evangelischen Gnadenkirche in Holthausen stellte Hellwig mehrere Fenster her. Das Fenster neben dem Altar mußte bei Umbauarbeiten herausgenommen worden. Außerdem schuf er an der Außenwand der Kirche ein Mosaik, das den heiligen Martin darstellt. Kirchenfenster 1966 18 Fenster je 1,47 x 0,70 m 4 Fenster je 5 x 2,80 m Blei- und Betonverglasung Ev. Lutherkirche Für den Neubau der Lutherkirche wurde Hellwig mit der künstlerischen Gestaltung der Fenster beauftragt, die die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs darstellen. Hierbei greift der Künstler auf die Bleiverglasung und die Betonglastechnik zurück. "Die Vorhalle erhält eine große, fast ungegenständlich gestaltete Wand in Betonverglasung, die das Flammenmeer des Kriegs in tiefroten, violetten und gelben Tönen als Mahnmal an jene Vernichtung zeigt. Nur der genauen Betrachtung erschließen sich an der Unterkante gegenständliche Hinweise. Demjenigen aber, der von der Vorhalle in das Hauptschiff schreitet, öffnet sich eine strahlende Welt. Links und rechts neben dem Altar an den Seitenwänden erblickt er neun flammenförmige und flammenfarbige und somit herrlich leuchtende Fenster in Bleiverglasung. Das Pfingstwunder wird hier symbolisiert; auf das zerstörende Flammenmeer das Krieges folgt Erlösung, Beglückung und Freude." (H. Hesse-Frielinghaus, S. 87.) Kirchenfenster und Farbgestaltung 1969 6,30 x 2,15 m 6,30 x 1,25 m Ev. Kirche Vorhalle Im Jahre 1969 wird Hellwig durch die evangelische Kirche in Hagen-Vorhalle beauftragt, die gesamte Farbgestaltung vorzunehmen und Fenster im Altarraum herzustellen. "Der Raum wird, dem zum Bau verwendeten Sandstein entsprechend in ein feines Grau gekleidet, das durch Hellblau und Gold belebt wird. Hinter dem Altar verlangen drei Fenster neue Gestaltung, während die Emporenfenster ihre alte Verglasung bewahren. Hellwig schafft die Altarverglasung in abstrakten Formen, die durch ihre Einzelgestaltung Symbolcharakter tragen. In der Mitte auf hellem Grund hauptsächlich orangerot Töne, in denen kleine Flammenbündel auf Pfingsten hinweisen. Rechts gemahnen die vorherrschenden tiefroten Farben und die spitzigen Formen an das Leiden Christi, während links Gelbtöne und viel Blau eine milde, versöhnliche Botschaft ermittleln. Auch die seitlichen Fenster haben hellen Grund, aus dem der Gesamtkomplex der Farbigkeit herrlich leuchtend hervortritt." (H. Hesse-Frielinghaus, S. 87f.) Literatur: H. Hesse-Frielinghaus, "Karl Hellwig. Seine Arbeit für den Raum Hagen", in: Heimatbuch Hagen + Mark. Hagener Heimatkalender 1981, Hagen 1980. |