Kunst im öffentlichen Raum in Hagen

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Carl Baumann

geb. 1912 in Hagen, lebt und arbeitet in Hagen

Malerlehre, Studium an den Kölner Werkschulen (u. a. bei Thorn Prikker) und Mei­sterschüler an der Kunstakade­mie Ber­lin, als freier Maler und Bild­hauer tätig.

"Carl Baumann hat immer gezeichnet und gemalt. Jahrzehntelang aber lag der Schwerpunkt seines Schaffens in der künstlerischen Mitgestaltung von Bauwerken im öffentlichen Raum, zugänglich und erlebbar für jedermann. Beginnend in den kargen Jahren nach den Zerstörungen des II. Weltkrieges und den ersten Wiederaufbauten war er als Künstler neben den Bauleuten tätig. Künstlerische Zeichen an Bauwerken waren damals in schwerer Zeit Lichtblicke der Hoffnung. Bis Ende der siebziger Jahre, als die architektonischen und städtebaulichen Aktivitäten abebbten, hat Baumann der Kunst am Bau engagiert gedient. Kunst am Bau hat ihm niemals nur Dekoration bedeutet, sie war für ihn immer Teil des ganzen Werkes der gestellten Aufgabe. Aber bei aller Einfügung in ein Ganzes verkörperte sein Beitrag eigenständige Aussage und gestalterische Souveränität. Das bedingte Auseinandersetzung und Zusammenwirken mit dem Architekten und erwies sich dank seiner künstlerischen Kraft als für beide Seiten fruchtbar. So diente und dient sein Kunstwerk auf glückliche Weise dem Bauwerk, dessen charakteristische Identität im Schmuck aufleuchtet." (Herbert Böhme, in: Carl Baumann, S. 11.)

Im Hagener Stadtraum ist Baumann mit folgenden Arbeiten vertreten:

Sgraffito

1950

ca. 5 m x 2,5 m

Haus Ecke Mittelstraße/Mariengasse

Bei diesem Sgraffito handelt es sich um die erste Arbeit von Carl Baumann für den öffentlichen Raum der Stadt Hagen. Dargestellt sind Szenen aus dem ländlichen und industriellen Leben des Raumes Hagen: eine Feldarbeiterin mit Ährenbündel und ein Stahlkocher.

Wandbild

1951

2 x 1,5 m

Friedhofskapelle Altenhagen

Friedensstr.

An der Wand hinter dem Altar der Friedhofskapelle in Altenhagen ist eine stehende Frau dargestellt, die tröstend ihre Hand einer hockenden Trauernden reicht.

Wandbild

1951

2 x 5 m

Krematorium, Raum für die Anghörigen

Hagen-Delstern

Für das Krematorium in Hagen-Delstern wurde 1951 durch das Hochbauamt ein Anbau realisiert, der als Raum für die Angehörigen der Verstorbenen gedacht ist. Für diesen Raum schuf der Hagener Künstler Carl Baumann ein Wandbild, das zwei trauernde Frauen vor einer hügeligen Landschaft darstellt. Die linke Frau steht aufrecht und zeigt auf eine Urne, der zwischen den beiden Frauen steht. Die rechte Frau sitzt mit gesenktem Kopf ebenfalls der Urne zugewandt. Die Szene ist ein Ausdruck der Trauer, die die Angehörigen der Verstorbenen empfinden mögen.

Fresko

1951

ca. 4 x 4 m

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Janusz-Korczak-Schule, Grünstr. 4

Das im Jahre 1951 als Kunst am Bau hergestellte Fresko ist heute nicht mehr vorhanden. Dargestellt sind Szenen aus der bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt.

Literatur: Westfälische Rundschau v. 5. 9. 1951.

Mosaik in Eisenrahmen

1954

1,50 m x 2,30 m

Kindertagesstätte, Selbeckerstr.

Dargestellt ist ein Zirkusmotiv. Reiter, ein Löwe, ein Jongleur und ein Clown sind zu sehen. Das ganze bunte Geschehen ist von einem zeltartig geformten Bandeisen überwölbt. Die Arbeit ist leicht beschädigt, einige Mosaiksteinchen fehlen.

Darstellung der Stadt Hagen

1957

sign. unten links C Baumann 1957

2,14 m x 3,35 m

Auf glasierten Klinkerplatten

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Volksschule Eckesey, Schillerstr. 23

Für den Flur der Volksschule Eckesey schuf Baumann im Jahre 1957 ein mit 'Kunst-am-Bau'-Mitteln finanziertes Wandbild. Auf glasierten Klinkern ist die Stadt Hagen in bunten Farben dargestellt. Zu erkennen sind das Rathaus, das Theater und verschiedene andere Gebäude und Industrieanlagen. Über der Stadt strahlt eine gelbe Sonne.

2 Wandmosaike

1957

ca. 5 m x 10 m

2,20 m x 3,60 m

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Hallenbad Boele, Hospitalstr.

In der Schwimmhalle des Stadtbads Boele hat Carl Baumann 1957 ein großes Wand­mosaik ausgeführt. Dargestellt sind sieben Segelboote in unterschiedlicher Entfernung. Auf dem vorderen Boot steht ein Mann, der durch eine Winkbewegung eine Verbindung mit den am Strand sitzenden aufzunehmen scheint. Das zweite Mosaik in der Eingangshalle zeigt drei Wassersportler, die mit einem Ball spielen.

Wandmosaik

1960

ca. 2,50 x 4 m

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Cuno-Berufsschule Bergstraße

Das im Jahre 1960 hergestellte Wandbild ist als Kunst am Bau für die damalige Volksschule und heutige Berufsschule entstanden. Dargestellt sind Segelschiffe, die sich im Wasser spiegeln.

"Paradiesvogel"

1962

Wandmosaik

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Städtisches Theater

Für die Eingangshalle des städtischen Theaters schuf Baumann im Jahre 1962 ein buntes Wandmosaik, das einen Paradiesvogel darstellt. Es handelt sich bei dieser Arbeit um ein für die 50er und 60er Jahre typisches Werk. Insofern kann man es als charakteristisches Zeugnis dieser Zeit betrachten. Das Mosaik wird heute bedauerlicherweise durch eine darvorgestellte Leichtbauwand verdeckt. Deshalb lassen sich die Maße der Arbeit nicht mehr feststellen.

Wandmosaik

1964

2,50 x 14 m

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Rathaus

Mit diesem monumentalen Wandbild leistete Baumann 1964 seinen Beitrag zur Verschönerung des neuen Rathauses. Die in Mosaik-Technik ausgeführte Arbeit gibt eine Darstellung der Stadt Hagen.

Edelstahlwand

1967

sign. Baumann 1967

ca. 3 x 13 m

Auftraggeber: Stadtwerke Hagen

Verwaltungsgebäude der Stadtwerke

Im Jahre 1967 entstand diese Edelstahlwand als Verschönerung der Außenfassade des Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke. Auf die unregelmäßigen Vierecke sind unterschiedliche Formen aufgebracht worden.

Edelstahlplastik

1970

1,50 x 25,70 m

Auftraggeber: Städt. Hochbauamt

Hallenbad, Stadtmitte

1969 bekam Baumann vom Bau- und Planungsausschuß der Stadt Hagen den Auftrag, für das neue Hallenbad Stadtmitte ein Kunstwerk zu liefern. Der Künstler stellte ein Längsrelief her, das aus vielen verschieden großen Edelstahlplatten besteht. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine der wenigen abstrakten Werke Baumanns.

Bleiglasfenster

1974

2,60 x 1,70 m

Waldfriedhof, Hoheleye 5

Das Fenster ist durch kräftige Bleistäbe in sechs gleich große Felder unterteilt. Dargestellt sind kleine auf Pfingsten deutende Flammen aus weißem Glas, die ein lilafarbenes Kreuz ausfüllen, das sich von einem dunkelblauen Hintergrund abhebt.

Quelle: Gespräch mit dem Künstler

Literatur: Carl Baumann. Zeichnungen und Gemälde, hrsg. v. Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen, Hagen 1989. Westfalenpost v. 4. 10. 1951. Westfälische Rundschau v. 5. 9. 1951.