Kunst im öffentlichen Raum in Hagen

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Alexander Archipenko

geb. 1887 in Kiew, gest. 1964 in New York

Ab 1902 Studium der Malerei und Bildhauerei an der Hochschule der Schönen Künste in Kiew. Nach einem kurzen Aufenthalt 1906 in Moskau lebt und studiert er ab 1908 in Paris. Hier eröffnet er 1910 eine eigene Bildhauerschule. Erste Einzelausstellungen im gleichen Jahr in Hagen und Berlin. Während seines Aufenthalts in Berlin 1921-23 eröffnet er eine weitere Kunstschule. Ab 1924 Lehrtätigkeit in den USA. Auch dort eröffnet er einige Kunstschulen. Außerdem unterrichtet er und hält Vorträge in verschiedenen amerikanischen Großstädten. Ab 1939 vornehmlicher Aufenthalt in New York, dort stirbt er am 25. Februar 1964.

"Gondoliere"

1914, 1960 vom Künstler erworben, 1966 aufgestellt

sign. vorne r. Archipenko 1914 III

163 cm hoch

Bronze

Theodor-Heuss-Gymnasium

Hum­pertstr. 19

Im Jahre 1914 schuf Archipenko zwei unterschiedliche Versionen des Gondoliere in getöntem Gips. Von diesen Arbeiten entstanden Varianten in Holz, Hydrostein und Bronze. In den 50er Jahren schuf Archipenko Bronzeauflagen einer Replik des Gondoliere aus dem Jahre 1950. Darunter entstand auch das mit "III" bezeichnete Exemplar, das von der Stadt Hagen angekauft wurde.

Zurückblickend auf das erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts schrieb der Dichter Ivan Goll über den "Gondoliere" folgende Sätze: "Das Meisterwerk jener Zeit ist der Gondoliere, eine eindrucksvolle Vertikale, die sich kaum merklich auf eine Diagonale stützt. Man empfindet in dem ganzen Werk ein fliessendes Gleichgewicht, das in allen Teilen des Bildes wie der Druck imaginärer Lagunen, Rätsel der Urkräfte, vibriert. Ein Arm nur und ein Bein sind Ergänzungen der einzigen Stütze. Und über allem ein tiefer Friede dessen, der weiss, dass er das Ufer erreichen wird." (In: M. Seuphor, Die Plastik unseres Jahrhun­derts, S. 28.)

Die Plastik, die 1960 von der Stadt Hagen angekauft wurde, stand zunächst in der Eingangshalle des Karl Ernst Ost­haus-Museums. 1966 wurde sie im Innenhof des neuen Theodor-Heuss-Gymnasium aufgestellt. Der Aufstellungsort der Plastik ist leider nicht gut gewählt, denn für den normalen Betrachter ist der Innenhof des Gymnasiums unzugänglich.

Literatur: M. Seuphor, Die Plastik unseres Jahrhunderts, Köln 1959. Alexander Archipenko, Katalog der Modernen Galerie des Saarland-Museums, Saarbrücken 1986, S. 60ff.