Im
Jahr 1911 war der Bau des Hagener Stadttheaters, nach Plänen des
Darmstädter Architekten Ernst Vetterlein, vollendet. Für die
klassizistische Fassade, mit einer die Portalzone unter dem Dreiecksgiebel
vertikal strukturierenden Pilastergliederung, schuf die Berliner
Bildhauerin Milly Steger vier überlebensgroße, pfeilerartig-statische
Frauenakte. Ohne Attribut oder symbolisch-allegorische Bedeutung verweisen
sie in ihrer säulenhaften Vertikalität auf nichts anderes als auf sich
und den Bau.
Osthaus, der die junge Bildhauerin nach Hagen geholt hatte, konnte die
Aktfiguren erfolgreich gegen die massiven Proteste der Hagener
Bevölkerung verteidigen.
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