HANS-PETER PORZNER Die Abteilung des Projekts aus
der Arbeit von 1985-1988
Stil - Krise - Rückbezug
|
Einladung zur Ausstellungseröffnung Hans-Peter Porzner. Das künstlerische Werk Teil 1 am 8. Juli 1997 in der Galerie Oliver Schweden, München.
PORZNER: "Dieser zweite
Zyklus entsteht kurz nach dem Ereignis Handorf-Zyklus, der die gesamte künstlerische
Erfahrung von "Kunst und Alltag 0" und "Kunst und Alltag I-IV"
relativiert. Mit der Entdeckung der "0", dem Nichts und der "1" in der
Kunst nimmt sich die Sprache des Künstlers Hans-Peter Porzner langsam zurück. Die
Zeichnungen wirken jetzt billig, steif und sind mit schematischen, vorgefertigten
Passepartoutsequenzen gerahmt. Auf den kleinen Zeichnungen sind Kopien von
Künstlerkollegen zu sehen; von Kopien aber kann man nicht sprechen - es wird nur eine
Chiffre, ein müdes Identitätsrestchen gesetzt, das Übrige macht der Bildtitel. Bei der
Arbeit "Yves Klein" stimmen weder Farbauftrag, noch ist es das typische Blau von
Yves Klein. Diese Arbeitsweise gestattet es, daß man auch mehrere Künstler gleichzeitig
herauslesen kann. Porzner stellt sich die Frage: "Wie kommen verschiedene Künstler,
die unmittelbar nichts gemeinsam miteinander haben so zusammen, daß sie kommensurabel
oder: daß sie identisch werden?" Die Arbeiten scheinen ausschließlich eklektisch zu
sein. An welcher Stelle wird der Eklektizismus originär? Porzners Verweis auf die
"Schule von Athen" von Raffael, wo die unterschiedlichsten Denktraditionen der
damaligen Zeit in einem Zusammenhang dargestellt sind, soll hier genügen.
Dieser Zyklus stellt den dritten Schritt von sechs Schritten dar, wo am Ende das Projekt
Museum für Moderne Kunst, München, steht.
Wenn Porzner heute als Leiter des Museums Künstler real ausstellt, dann nimmt dieser
zweite Zyklus dies vorweg: nur 1989 stand alles eben noch unter der Bedingung des
Künstlers. Porzner ist ab 1996 kein Künstler mehr sondern Direktor. Die entscheidende
Frage, die sich aber stellt lautet: warum stellt Porzner diesen Zyklus heute noch einmal
aus?