HANS-PETER PORZNER. DER HANDORF-ZYKLUS
ALMUT GERBER KUNST GMBH IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM MfMK, KÖLN 1997
Zurück ...

 

 

 

HANS-PETER PORZNER

Der Handorf-Zyklus 1988-90
>>0<<  >>Nichts<<  >>1<<
- 1997 -

 

 

 

Einladung zur Ausstellungseröffnung Hans-Peter Porzner. Der Handorf-Zyklus am 31. Januar 1997 in der Almut Gerber-Kunst-GmbH, Köln. In Zusammenarbeit mit dem Museum für Moderne Kunst, München.


PORZNER: "Dieser zweite Zyklus entsteht kurz nach dem Ereignis Handorf-Zyklus, der die gesamte künstlerische Erfahrung von "Kunst und Alltag 0" und "Kunst und Alltag I-IV" relativiert. Mit der Entdeckung der "0", dem Nichts und der "1" in der Kunst nimmt sich die Sprache des Künstlers Hans-Peter Porzner langsam zurück. Die Zeichnungen wirken jetzt billig, steif und sind mit schematischen, vorgefertigten Passepartoutsequenzen gerahmt. Auf den kleinen Zeichnungen sind Kopien von Künstlerkollegen zu sehen; von Kopien aber kann man nicht sprechen - es wird nur eine Chiffre, ein müdes Identitätsrestchen gesetzt, das Übrige macht der Bildtitel. Bei der Arbeit "Yves Klein" stimmen weder Farbauftrag, noch ist es das typische Blau von Yves Klein. Diese Arbeitsweise gestattet es, daß man auch mehrere Künstler gleichzeitig herauslesen kann. Porzner stellt sich die Frage: "Wie kommen verschiedene Künstler, die unmittelbar nichts gemeinsam miteinander haben so zusammen, daß sie kommensurabel oder: daß sie identisch werden?" Die Arbeiten scheinen ausschließlich eklektisch zu sein. An welcher Stelle wird der Eklektizismus originär? Porzners Verweis auf die "Schule von Athen" von Raffael, wo die unterschiedlichsten Denktraditionen der damaligen Zeit in einem Zusammenhang dargestellt sind, soll hier genügen.
Dieser Zyklus stellt den dritten Schritt von sechs Schritten dar, wo am Ende das Projekt Museum für Moderne Kunst, München, steht.
Wenn Porzner heute als Leiter des Museums Künstler real ausstellt, dann nimmt dieser zweite Zyklus dies vorweg: nur 1989 stand alles eben noch unter der Bedingung des Künstlers. Porzner ist ab 1996 kein Künstler mehr sondern Direktor. Die entscheidende Frage, die sich aber stellt lautet: warum stellt Porzner diesen Zyklus heute noch einmal aus?